Düsseldorf, Deutschland, 24. Februar 2021: Ein Kooperationsprojekt von Priavoid und dem Forschungszentrum Jülich hat von der Michael J. Fox Foundation eine Förderung für die Entwicklung eines anti-prionischen Wirkstoffes zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erhalten.
Die Parkinson-Krankheit (PD) ist die zweithäufigste altersbedingte neurodegenerative Störung. Weltweit sind schätzungsweise sieben bis zehn Millionen Menschen von Morbus Parkinson betroffen. Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten sind symptomatisch und verlieren mit der Zeit an Wirksamkeit. Die Krankheit hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensspanne und die Lebensqualität der Patienten und stellt eine enorme Belastung für Angehörige, Pflegekräfte und das Gesundheitssystem dar.
In den letzten Jahren haben sich die Hinweise verdichtet, dass oligomere α-Synuclein-Spezies potenziell toxisch sind und mit dem Fortschreiten der Krankheit in Verbindung stehen. Die Zusammenarbeit von Priavoid und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) zielt darauf ab, die krankheitsverursachenden α-Synuclein-Oligomere anzugreifen, indem ein hochinnovatives, antiprionisches All-D-Peptid als pharmazeutischer Wirkstoff für eine krankheitsmodifizierende PD-Behandlung entwickelt wird.
“Kurz gesagt, durch die Liganden-vermittelte Stabilisierung von α-Synuclein-Monomeren werden toxische, sich wie Prionen verhaltende α-Synuclein-Oligomere in ihre monomeren Bausteine zerlegt. Die wirklich störende Eliminierung dieser oligomeren Spezies, die Verhinderung ihrer Replikation und Ausbreitung im Gehirn wird voraussichtlich einen signifikanten Einfluss auf das Fortschreiten der Krankheit haben”, erklärt Prof. Dr. Willbold, Professor für Physikalische Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Direktor des Instituts für Strukturbiochemie (IBI-7) am FZJ. Gemeinsam mit Prof. Dr. Erdem Tamgüney leitet er den FZJ-Teil des von der Michael J. Fox Foundation (MJFF) geförderten Projekts. Prof. Dr. Willbold ist auch Mitglied des Aufsichtsrates von Priavoid und Gründer des Unternehmens. Im Gegensatz zu den derzeit in der Entwicklung befindlichen immuntherapeutischen Ansätzen ist die Wirkungsweise von Priavoid nicht auf die Aktivierung des Immunsystems angewiesen. “In enger Zusammenarbeit mit dem FZJ, seiner exzellenten Infrastruktur und seinem wissenschaftlichen Umfeld wird Priavoid wesentliche Fortschritte in der Medikamentenentwicklung machen”, sagt Dr. Antje Willuweit, Leiterin der präklinischen Forschung bei Priavoid und Principal Investigator des Projekts “Entwicklung eines anti-prionischen Wirkstoffs gegen α-Synuclein-Assemblies zur Behandlung der Parkinson-Krankheit”.
“Die Finanzierung des Parkinson-Programms durch die Michael J. Fox Foundation ist ein bedeutender Beitrag zur Entwicklung einer vielversprechenden krankheitsmodifizierenden Therapie für Patienten, die an Morbus Parkinson leiden. Sie bestätigt und unterstreicht das Potenzial von Priavoids Plattform”, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Detlev Riesner, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender.
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Über die Priavoid GmbH
Die Priavoid GmbH ist ein Spin-off des Forschungszentrums Jülich und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Es entwickelt neuartige All-d-Peptid-Arzneimittelkandidaten zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS (amyotrophe Lateralsklerose) und Tauopathien. Der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist PRI-002 zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Alle Medikamentenkandidaten sind so konzipiert, dass sie einen anti-prionischen Wirkmechanismus haben, um neurotoxische Proteinaggregate aufzulösen. Das Unternehmen wird privat finanziert, unter anderem durch den Qiagen-Mitbegründer Prof. em. Dr. Dr. h.c. Detlev Riesner. Darüber hinaus wird die Entwicklung maßgeblich von der Bundesagentur für Sprunginnovationen unterstützt, die die PRIMUS-AD-Phase-II-Studie für den Arzneimittelkandidaten PRI-002 finanziert.
Die Priavoid GmbH ist ein Wirkstoffforschungsunternehmen, das im September 2017 als Spin-off der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Forschungszentrums Jülich gegründet wurde. Das Unternehmen entwickelt neuartige All-d-Peptid-Wirkstoffkandidaten für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, ALS, Tauopathien und Chorea Huntington. Der am weitesten fortgeschrittene Kandidat ist PRI-002 für die Alzheimer-Krankheit. Alle Medikamentenkandidaten sind auf ihre antiprionische Wirkungsweise ausgelegt. CEO: Philipp Bürling, Aufsichtsrat: Prof. Dr. Dr. h.c. Detlev Riesner (Vorsitzender), Nobelpreisträger Prof. Dr. Stanley Prusiner, Prof. Dr. Dieter Willbold.